4. Wirkkanäle und Wirkungen der Tests

Konsequente Testungen auf Corona wirken vor allem über zwei Kanäle auf die Gesellschaft und Volkswirtschaft:

1

Eindämmung des Infektionsgeschehens

2

Ermöglichung wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Aktivitäten durch Freitesten und testbedingt niedrigere Inzidenzen

Die Effekte auf die Volkswirtschaft ergeben sich insbesondere daraus, dass es ohne Tests infolge des höheren Infektionsgeschehens vermutlich zu härteren und ggf. längeren Lockdowns gekommen wäre. Dies hätte unter anderem negative Folgen für die Entwicklung von Wirtschaft (Kapitel 5), Beschäftigung, Einkommen sowie für die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen und sozialen Sicherungssystemen. Hinzu kommt, dass Tests negativ Getesteten im Rahmen von 3G- bzw. 2G-Plus-Regeln individuell wirtschaftliche und gesellschaftliche Aktivitäten ermöglichen und damit die Volkswirtschaft stützen. Dies betrifft insbesondere Aktivitäten mit vergleichsweise hohem Ansteckungspotenzial, wie den Besuch von Veranstaltungen, Gastronomien und Beherbergungen sowie die Inanspruchnahme körpernaher Dienstleistungen. Hinzu kommen Produktionsausfälle beispielsweise durch unterbrochene Lieferketten.

Im Gesundheitswesen stehen gesundheitliche Folgen für die Menschen im Vordergrund (Kapitel 6). Neben vermehrten Erkrankungen und Todesfällen bei einem ohne Tests höheren Infektionsgeschehens ist zu befürchten, dass pandemiebedingte Einsamkeit, soziale Isolation und Stress die psychische Gesundheit beeinträchtigten sowie verringerte körperliche Aktivität die körperliche Funktionsfähigkeit verschlechtert – vor allem bei älteren Menschen. Diese Gesundheitsrisiken konnten durch Tests abgemildert werden, indem sie bspw. Besuche von Angehörigen in Alten- und Pflegeheimen grundsätzlich ermöglichen. Ein anderes Beispiel betrifft die Reduktion der psychischen Belastung von Kindern, Jugendlichen und Eltern infolge von durch Tests vermiedenen Schulschließungen.

Darüber hinaus sind stärkere Auslastungen von medizinischem Personal und Kapazitäten (z. B. Intensivpfleger und -betten) bis hin zu Überlastungen des Systems (z. B. Triage) bei einem ohne Tests höheren Infektionsgeschehens möglich und wahrscheinlicher.

Im Bildungsbereich ist anzunehmen, dass es ohne Tests zu häufigeren und längeren Schulschließungen gekommen wäre. Studien zeigen, dass Schulschließungen zu deutlichen Defiziten geführt haben – vor allem bei leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern. Damit verbunden ist auch ein Verlust an Bildungsrenditen. Um den Betrieb im Bildungsbereich zu sichern und Infektionsketten frühzeitig zu durchbrechen, ist regelmäßiges Testen in vielen Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen als Präventionsmaßnahme etabliert.

Auswahl möglicher Effekte konsequenter Testungen

Quelle: eigene Darstellung

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